Installation eines aktuellen Armbian auf SD-Karte:
Ich habe mich für ein Armbian entschieden, das es rege durch eine Community gepflegt wird und zudem ein Installationsskript vorliegt, um die Root-Partition
auf die Festplatte zu bringen. Das hat für mich als Entscheidungskriterium ausgereicht.
Zunächst wird ein aktuelles Armbian aus dem Netz heruntergeladen:
https://www.armbian.com/banana-pi/
Derzeit [Stand 09/2017] ist es folgende Datei: Armbian_5.31_Bananapi_Debian_jessie_next_4.11.5.7z. Es handelt sich um die Debian-Server-Variante, die kein GUI hat. Wer das umgedingt haben möchte, kann die Ubuntu-Desktop Variante wählen. Sie wird aber nicht zwingend benötigt, da alle Kommandos in einem Terminal durchgeführt werden.
In der Regel wird die Datei im Verzeichnis /home/Downloads/ abgelegt. Es handelt sich um eine ZIP-Datei. Diese kann
mit dem Tool p7zip entpackt werden:
Ist p7zip nicht vorhanden, kann es flott nachinstalliert werden:
sudo apt-get install p7zip-full
sudo 7z e Armbian_5.31_Bananapi_Debian_jessie_next_4.11.5.7z
Danach hat man 2 neue Dateien - die mit der Endung .img ist die, die gleich auf die SD Karte kopiert wird.
Pfad der SD Karte ermitteln
Das kann mit dem Kommando fdisk -l durchgeführt werden.
sudo fdisk -l
Nun sieht man alle Laufwerke mit dem Pfad (siehe Ausgabe). /dev/sda ist
die eigentliche Festplatte im Rechner und die Partitionen werden dann durchnummeriert angezeigt (/dev/sda1, /dev/sda2, etc). Eine SD Karte
beginnt i.d.R. mit der Bezeichnung mmc.... Der komplette Pfad ist bei mir /dev/mmcblk0. Sind noch Partitionen
auf der SD-Karte vorhanden werden diese durchnummeriert angezeigt. mmcblk0 ist bei mir die eigentliche
Karte und mmcblk0p1 eine Partition darauf. Dies stört aber nicht weiter. Mehr brauchen wir also
nicht: Wir wissen, wo das Image entpackt liegt und dessen Namen als auch den Pfad zur SD Karte.
Disk /dev/sda: 238,5 GiB, 256060514304 bytes, 500118192 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disklabel type: dos
Disk identifier: 0xcc83e4f0
Device Boot Start End Sectors Size Id Type
/dev/sda1 * 2048 483981311 483979264 230,8G 83 Linux
/dev/sda2 483983358 500117503 16134146 7,7G 5 Extended
/dev/sda5 483983360 500117503 16134144 7,7G 82 Linux swap / Solaris
Disk /dev/mmcblk0: 7,3 GiB, 7882145792 bytes, 15394816 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disklabel type: dos
Disk identifier: 0xe821d800
Device Boot Start End Sectors Size Id Type
/dev/mmcblk0p1 2048 15086911 15084864 7,2G 83 Linux
Das dd-Kommando und seine Parameter
- if -> meint 'input file', also der Pfad und den Namen des Images
- of -> meint 'output file', also den Pfad und den Namen der SD-Karte
- bs -> meint die Blockgröße mit der kopiert wird.
Das Image auf die SD-Karte kopieren
Nicht vergessen: Den Pfad ggf. an eure Gegebenheiten anpassen. sync ist ein abschliessendes Kommando, das i.d.R.
per Semikolon an das vorherige Kommando angehängt wird:
sudo dd if=/home/Downloads/Armbian_5.31_Bananapi_Debian_jessie_next_4.11.5.img of=/dev/mmcblk0 bs=4M; sync
Nun wird sich bis zu einigen Minuten in eurem Terminal nichts tun, da der Kopiervorgang läuft. Ist er beendet erscheint eine Meldung:
320+1 Datensätze ein
320+1 Datensätze aus
Noch eins zu der Anzahl geschriebener Datensätze: Je kleiner ihr die Blockgröße bei bs setzt, desto größer ist die Zahl - also, nicht wundern, wenn ihr bs=3 genommen habt, wird die Zahl anders sein, als bei mir.
Datenträger aushängen
Eigentlich sollte der Datenträger die ganze Zeit nicht eingehängt sein (sonst hätte auch das dd-Kommando nicht funktioniert).
Ist dem doch so, kann mit folgendem Kommando die SD-Karte ausgehängt werden:
sudo umount /dev/mmcblk* # Das Sternchen steht als Expansion für alle Datenträger, die mit mmcblk anfangen.
SD-Karte in den Banana Pi einlegen und booten
Nun geht es daran, den Banana Pi startklar zu machen. Hierfür wird die externe HDD per SATA Kabel an den Banana Pi angeschlossen.
Zusätzlich verbinden wir den Banana Pi mit dem Router mit einem Netzwerkkabel, um per SSH darauf zuzugreifen. Natürlich
geht es auch per WLAN Adapter, aber da er später als Server sowieso neben dem Router steht und LAN doch einige Vorteile
bietet, bleibe ich gleich dabei (keep it simple).
Die SD-Karte kann nun eingelegt werden. Sobald der Banana Pi dann an Strom angeschlossen wird (Netzteil mit mind. 2A) startet der
Bootvorgang des Armbian. Nach kurzer Zeit sollte er über den Router per DHCP eine IP Adresse zugewiesen bekommen. Diese kann über
das Webinterface des Routers ermittelt werden. Die IP Adresse wird benötigt, um auf das Armbian zuzugreifen.